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Vorgestellt: Wer ist Alex Flohr? Der Weg vom Fleischesser zum Vegankoch

Heute gibt es eine absolute Neuheit auf den Kanälen von „Hier kocht Alex“. In „Vorgestellt“ stellen wir Personen und Unternehmen vor, die sich durch ihr nachhaltiges Engagement und/oder einen veganen Lebensstil auszeichnen. Wir wagen einen Blick hinter die Kulissen und nehmen euch dabei auf dem YouTube Kanal von Alex und hier, auf dem Blog, mit. Bevor jedoch Firmen und Leute unter die Lupe genommen werden, quetschen wir den Gastgeber selbst aus. Ihr erfahrt etwas über Alex´s Kindheit, seinen Weg zur veganen Ernährung und noch viel mehr.

Die Kindheit in Rostock vs. das Leben am Rande Berlins

Seit Alex´s Geburt war er es gewohnt, die Möwen zu hören, wenn er wach wird, den Strand direkt um die Ecke zu haben und die Schiffe am Hafen kommen und gehen zu sehen. Als er 9 Jahre alt war, wurde das Wellenrauschen Rostocks durch die weiten Wiesen Brandenburgs eingetauscht. Alex zog mit seiner Familie nach Strausberg, einer Stadt am Rande Berlins. Die Eingewöhnung in die neue Umgebung lief nicht ganz reibungslos. Neue Schule, neue Leute und das alles zur Zeit der Wende. Seine Motivation, die Schulbank zu drücken, war gering. Seine Zeit vertrieb er sich viel lieber mit Leuten, die sich, genauso wie er, mit politischen Missständen und ungerechten Gesellschaftsverhältnissen auseinandersetzten. Zur Unterrichtszeit hielt er sich oft in besetzten Häusern seiner neuen Heimatstadt auf.

Vom sportlichen Jungen zum übergewichtigen Straßenbaumeister

Alex war schon immer sportbegeistert. Mit 6 Jahren begann er mit dem Radsport, mit circa 11 Jahren kam er zum Kampfsport und schließlich machte er, ab seinem 13. Lebensjahr, nach dem Vorbild seines Vaters, gemeinsam mit diesem Kraftsport. Ergänzt wurde dieser aktive Lebensstil durch das „typische Fitnessfood“- Reis, Pute, Ei usw.. Er war aktiv, begeisterte sich für viele Dinge und kam nie zum Stillstand. Doch als er sich nach seiner Ausbildung, dem anschließenden Zivildienst und einer kurzen Arbeitszeit als Angestellter im Baugewerbe, mit 21 Jahren in die Selbstständigkeit begab, spielte Sport schnell keine Rolle mehr. Bei über 12 Stunden harter, körperlicher Arbeit war für´s Gewichte stemmen weder Zeit noch Kraft. Und wie es sich für einen Handwerksmeister gehört, wurde von Morgens an deftig und reichlich gegessen. Darunter litt nicht nur die Figur, sondern vorallem auch die Gesundheit. Unter seinem Höchstgewicht von 135 Kilogramm, das er mit 30 Jahren erreicht hatte, leidete zunehmend seine Ausdauer. Die schwere Arbeit konnte er immer weniger gut wegstecken. Er bekam Asthma, schlimme Gelenk- und Kopfschmerzen und konnte Nachts nicht schlafen. Kein Arzt konnte ihm eine Ursache für seine Schmerzen nennen. Klar war nur, dass er von seinem hohen Gewicht runterkommen musste. Doch alle Diätprogramme verfehlten ihr Ziel und schließlich, am Tiefpunkt dieser Tortur, wusste Alex, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Er musste das Ganze selbst in die Hand nehmen.

„Ich habe wirklich gemerkt, und hatte Angst davor, das ich nicht mehr lange mache.“

Vom täglichen Gurkenbrot zum veganen Koch

Alex durchforstete das Internet nach Methoden der Selbstheilung. Schließlich stieß er auf die pflanzliche Ernährungsweise. Artikel schrieben tierischen Proteinen eine große Mitschuld bei diversen Entzündungen im Körper zu. Die Lösung: eine komplette Umstellung auf pflanzliche Kost. Was dies bedeutete, wusste Alex nur im Ansatz. Durch seine Erfahrungen mit dem Vegetarismus, die er aus ethischen Gründen einige Zeit vorher schon einmal gesammelt hat, wusste er was es bedeutet auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Aber Milch, Käse, Eier und Co. ebenfalls komplett aus dem Ernährungsplan zu streichen, ist eine ganz neue Herausforderung gewesen. Alex erzählt von seinen ersten Tagen als Veganer: Er ist „(…)mit dem Salatkorb auf Arbeit gegangen“ – denn alles was die Speisekammer hergab, war Olivenöl und Gurke als Belag auf der Stulle. Das machte natürlich weder satt noch zufrieden. Eine Lösung musste her. Alex recherchierte und entdeckte bald seine Leidenschaft zum Kochen. Er kreierte aus allem was ihm zur Verfügung stand leckere Gerichte. Im Jahre 2011 bedeutete dies kreatives Schaffen aus den absoluten Grundzutaten, also aus Hülsenfrüchten, Gemüse, Getreide usw., denn Ersatzprodukte gab es zu diesem Zeitpunkt nicht. Und die Ergebnisse konnten sich in vielerlei Hinsicht sehen lassen. Die überschüssigen Pfunde und körperlichen Beschwerden wurden zunehmend weniger und das bei der buntesten Küche, die er bis zu diesem Zeitpunkt kannte. Nach nur 4 Monaten war das Asthma verschwunden, einige Monate später auch die Schmerzen in den Gelenken und nach nur einem Jahr wog der Straßenbaumeister ganze 50 Kilo weniger. Die neuen Speisen zeigten ihre Wirkung und begeisterten die ganze Familie. Ehefrau und Kinder zogen schon nach kurzer Zeit mit.

„Frisch und saisonal kochen, ist das, was einem Vitalität gibt“

Die Begeisterung der veganen Küche steckt an

Immer häufiger äußerten Freunde und Kollegen, die von Alex verköstigt wurden, er solle doch Kochkurse geben. Parallel dazu machte er eine Ausbildung zum Ernährungsberater, um zu verstehen, wie es zu seiner raschen Heilung kam. Mit seinem Kochtalent und dem Wissen hinter den Nahrungsmitteln, die er verarbeitet, setzte er den Vorschlag seiner Bekannten um. Im Jahre 2013 fanden die ersten Kochkurse statt, deren Plätze blitzschnell ausverkauft waren. Ein Straßenbaumeister der vegan kocht? Kommt an!

Mehr als eine schicksalhafte Begegnung

Ungefähr zur gleichen Zeit lernte Alex einen seiner heutigen Besten Freunde kennen. Patrik Baboumian, veganer Kraftsportler und 2011 Titelträger des „Stärksten Mannes Deutschlands“. Ihre Gemeinsamkeit: Die Liebe zu Hunden, genauer gesagt zu Boxern. Schon bei der ersten Begegnung zwischen Alex und Patrik war klar: „Es war Liebe auf den ersten Blick“. Einige Zeit später, im Jahre 2015, war Alex Gast auf Patrik´s Hochzeit, wo er mit Mitarbeitern der Tierrechtsorganisation PETA ins Gespräch kam. Schnell kam die Idee einer gemeinsammen Zusammenarbeit: Eine vegane Kochshow mit einem Straßenbaumeister.

Der Start von „Hier kocht Alex“

Gesagt, getan. Einige Wochen später fand der erste Dreh von „Hier kocht Alex“ statt. Die Aufnahmen wurden zunächst im Magazin Men´s Health veröffentlicht. Die Begeisterung war groß und der Stein kam ins Rollen. Nach Men´s Health und PETA kamen diverse Medien auf Alex zu. Es folgte das erste Kochbuch, dessen erste Auflage innerhalb von zweieinhalb Monaten verkauft war. Schon ein halbes Jahr später wurde von den Leuten Nachschub gefordert- es folge Kochbuch Nummer zwei. Ende 2019 verkaufte Alex seine Baufirma und konzentrierte sich von da an voll und ganz auf seine vegane Passion. Mit der Coronazeit folgte die Idee einer eigenen YouTube Kochshow. Diese startete im Mai 2020. Heute arbeitet Alex, gemeinsam mit seinem Team, an der Weiterentwicklung seines Kanals. Zum aktuellen Zeitpunkt erweitert sich das Unternehmen um eine weitere Rubrik: Vorgestellt. Wir freuen uns auf alles, was in Zukunft kommt und hoffen, ihr seid mit dabei!

Das Video zum Interview

Hinweis: Das innovative Projekt „Vorgestellt“ wird durch Mittel Europäischer Sozialfonds unterstützt.

4 Gedanken zu „Vorgestellt: Wer ist Alex Flohr? Der Weg vom Fleischesser zum Vegankoch“

  1. Empfehlenswert. Den Kanal sowie auch die Rezepte habe ich mehrfach getestet. Ein Vorbild für an veganer Ernährung interessierte Menschen. Wobei das eigentlich jeder sein sollte ob aus Tierschutz- oder Gesundheits- oder Umweltschutzgruenden. Daumen hoch! Weiter so! „Denn du bist was du isst…..“

  2. Pingback: Vegan Basics – das brauchst du für deinen veganen Vorratsschrank. Kochbuchautor Alexander Flohr gibt Einblicke in seine Speisekammer – Gemeinwohl-Finder

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